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Lothar Hay

06.09.2016

Medienkompetenz ist unverzichtbar – aber Hamburg und Schleswig-Holstein streichen die Finanzierung

Lothar Hay, Foto MAHSH

Information, Unterhaltung, Kommunikation: Das Internet liefert alles! Doch auch Hatespeech, Gewaltdarstellungen, Porno und Propaganda gehören zum World Wide Web.

Mit all diesen Inhalten reflektiert umzugehen, will gelernt sein. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche. Ihre Medienkompetenz zu fördern, war bislang eine wichtige gesetzliche Aufgabe der MA HSH. Und sie ist mehr denn je unverzichtbar.

Absolut unverständlich sind da vorgesehene Änderungen im Entwurf zum sechsten Medienänderungsstaatsvertrag Hamburg/Schleswig-Holstein. Sie sehen vor, der MA HSH Mittel in Höhe von fast 300.000 Euro, die sie bisher zur Förderung von Medienkompetenz verwendet hat, vollständig zu entziehen. Dies würde bedeuten, dass die MA HSH die Unterstützung vorbildlicher und erfolgreicher Medienkompetenzprojekte in Hamburg und Schleswig-Holstein zum Jahresende 2016 einstellen muss.

Für die Fortführung ihrer Arbeit sind die meisten Projektbetreiber auf externe Mittel angewiesen. Konkret verfügen nur drei der insgesamt 17 von der MA HSH geförderten Projekte über ausreichend Eigenmittel, um – eventuell mit Einschränkungen – weitermachen zu können. Den übrigen 14 Projekten droht bei der vorgesehenen Mittelkürzung das Aus. Ein bitterer Kahlschlag für die Medienkompetenzförderung im Norden.

So würden etwa Elternabende der „ElternMedienLotsen“, die Qualifizierung von Grundschulen zur „Internet-ABC-Schule“, die „PIF! Projekttage für Internetfrischlinge“ und auch „scout-das Medienkompetenzmagazin der MA HSH“ ersatzlos entfallen.

Die Politik beider Länder ist dringend aufgefordert, sinnvoll und nachhaltig nachzubessern. Die Streichung von Mitteln für die Förderung von Medienkompetenz ist angesichts der Herausforderungen in einer zunehmend digitalisierten Welt keine Option und in jedem Fall das falsche Signal.

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