
Unsere Medienlandschaft ist schnelllebig und von Umbrüchen gezeichnet. Mit Blick auf die letzten 25 Jahre habe ich mich mindestens alle fünf Jahren neu „erfunden“.
Ich habe Spielwiesen erweitert, innovative Formate im Journalismus erprobt sowie unterschiedliche Rollen eingenommen, mal als freie ARD-Rundfunkjournalistin, als „Auftragnehmerin“ in diversen Medienproduktionen,
mal als eigenverantwortliche, selbstgestaltende journalistische Unternehmerin.
Mein Selbstverständnis blieb bzw. bleibt immer gleich: Qualitätsjournalismus erfordert Haltung und Aufrichtigkeit, Sachkenntnis, Sorgfalt und Triebkräfte. Eigeninteresse und persönliche Leidenschaft beflügeln meine Motivation bis heute.
Durch vielschichtige Tätigkeiten sind mir im Journalismus unterschiedliche Perspektiven vertraut: die berichtende Seite und die, über die berichtet wird. Als Wissenschaftsjournalistin, Moderatorin und Bloggerin (MassivKreativ) analysiere, recherchiere, frage und berichte ich, bewerte gewonnene Erkenntnisse, ordne Sachverhalte und Problemstellungen ein. Als unternehmerisch tätige Kulturproduzentin im gemeinsam mit meiner Kollegin geführten Eigenverlag (Silberfuchs-Verlag) stehen unsere Medienproduktionen (oder wir selbst) im Fokus der Berichterstattung und so auch die Frage, wie wir das öffentliche Interesse an unseren Impulspublikationen, Filmen und Audioguides, Interviews und Texten wecken und fördern können. Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit entscheiden über den Erfolg eines journalistischen Geschäftsmodells immer mit.
Bei der Entstehung kultureller Werke und Produktionen mehrt sich unsere Beobachtung, dass Journalisten – anders als noch vor 15 Jahren – eher beiläufig, oberflächlich, kenntnisarm oder fehlerhaft berichten, dass sie Pressetexte 1:1 übernehmen oder auf bereits veröffentlichte Artikel von Kolleg*innen zurückgreifen. Eine Situation, die man auf erhöhten Druck und Sparmaßnahmen in den Medienhäusern zurückführen mag. Stillschweigend hinnehmen sollten wir solche Entwicklungen nicht, weder als Journalist*innen noch als Gesellschaft.
Was sollte hingegen eine zeitgemäße Kulturberichterstattung leisten? Sie muss weitaus mehr sein als eine Bühne für PR und Promis, wie wir es gegenwärtig leider viel zu oft erleben. Sie muss kritisch und streitbar sein, Perspektivwechsel bieten, Widerspruch herausfordern und Lust machen, Kultur als das zu entdecken, was sie für uns ist: essenziell und demokratierelevant. Kultur führt uns aus dem Alltag heraus. Sie lässt uns unsere vertraute Umgebung anders sehen und neu begreifen – vorausgedacht aus dem Blickwinkel von Künstler*innen. Eine relevante Kulturberichterstattung sollte uns genau diese Räume eröffnen, damit wir über unsere Erfahrungen und unser Leben nachdenken können. Dafür braucht es reflektierende Journalisten und Medienhäuser mit Strukturen, die eine sorgfältige und verantwortungsbewusste journalistische Arbeit ermöglichen.
Diese Stationen und Produktionen sind mir rückblickend wichtig:
seit 2015 MassivKreativ – Blog über Kreativität und die Welt der Kultur- und Kreativbranche mit Podcast und youtube-Channel
• Film-Portrait über den Geräuschemacher Carsten Richter
• Museumsfilm Grenzen überwinden
• Interviewfilm zum Wettbewerb Kreative Raumpioniere
• weitere Publikationen und Medienproduktionen
• Moderation von Kulturtagungen und Kongressen, z. B. Open! Kreativität und Künstliche Intelligenz, Fachtagungen Kulturregionen in Rheinland-Pfalzseit 2005
Silberfuchs-Verlag – Wissensverlag und Labor für gesellschaftliche Wertschöpfung
• Audioguides KulturLandschaftsRouten für die Metropolregion Hamburg
• Bürgerwissensportal Elbe505 zwischen Wendland und Mecklenburg Elbe505
• Hörbuchreihe Länder hören – Kulturen entdecken, Beispiel: Sefarad hören
• Deutschlandfunk „Lange Nacht“ Spanier ohne Vaterland die iberischen Juden
von 1993 – 2006 für ARD-Hörfunk tätig als Moderatorin, Autorin, Reporterin, u. a. für NDR Kultur, NDR Info, WDR 3, WDR 5, Deutschlandfunk und DLF Kultur, Themen: Kultur, Gesellschaft, Medien, Reisen, Klassik, Kreativwirtschaft, Kinder
1990 – 1995 Studium Musikwissenschaft, Slavistik, Journalistik, Abschluss: Mag. Artium, Universität Hamburg, Magisterarbeit über Radiokunst
1988 – 1989 Hörfunk-Volontariat in Berlin, Funkhaus Nalepastr., Staatliches Komitee für Rundfunk der DDR
Auszeichnungen:
2012 Bundespreis „Kultur- und Kreativpiloten“ für innovative Wissensvermittlung
2010 ITB BuchAward der Tourismusmesse Berlin für Hörbuchreihe „Länder hören“
2008 Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik für Hörbuchreihe „Länder hören“