DEUTSCHER JOURNALISTEN-VERBAND NORD HAMBURG – SCHLESWIG-HOLSTEIN GEMEINSAM.MACHEN.

Exemplarisch für so-arbeiten-wir-jetzt und daher anonym: aus dem Leben einer Redakteurin im „Homeoffice"

Ich sitze in meinem Cockpit bis zu den Zähnen bewaffnet mit Software - gequetscht auf nur zwei Geräte: mein kleines Laptop und das Handy. Vor mir die geöffneten Tools Teams und Skype für Besprechungen, die teils bis 2 Stunden dauern, die Augen tränen. Dazu Outlook und Google-Mail. Der Redaktionsplan TRELLO, die üblichen Social Media-Kanäle Facebook, Twitter und Instagram, WhatsApp für den schnellen Austausch, Signal für den vertraulicheren Teil. Bei Photoshop kommt mein Laptop dann an seine Grenzen, langes Rödeln - aber endlich Zeit für einen Kaffee. 


Die Arbeitstage sind lang, und sie hören nicht auf. Um 8 Uhr morgens, noch im Bett werden die ersten Mails gecheckt. Nicht selten finden auch um 19 Uhr abends Videokonferenzen statt. Ganz wie selbstverständlich erhascht man bei Skype einen Blick in die Küche oder in das Wohnzimmer mit der Blümchentapete. Dabei sieht man sich unrasiert und ungekämmt, oft im Jogginganzug. Kommt ins Plaudern über die Schellack-Platten, die hinter dem Kollegen im Regal zu sehen sind; und ach ja, es ist schon wieder 20.30 Uhr. Shit! 


Wo bleibt das Private, fragt man sich dann. Oder ist der Job nun das Private? Oder was? Und bitte, wann hört das auf und wann kann man wieder zur Arbeit gehen - und vor allem, auch wieder nach Hause! Was ist mit dem Zuhause eigentlich passiert? Eine Kollegin teilt sich das Zimmer und die Netzverbindung mit drei Familienangehörigen, denn nun sind alle zu Hause, mehr oder weniger, und digital unterwegs. „Hey, zeig mir mal, wie ich bei Zoom den Bildschirm mit meinem Kollegen teile?“ ruft der eine von oben und der andere schaut komisch von der Seite und sagt „brüll mal nicht so in deinen Rechner, die verstehen dich auch so“. So ist das also, wenn man in die vollständige Digitalisierung geschubst wird und gleichzeitig die Angst dafür sorgt, dass selbst das Einkaufen um die Ecke schwerfällt. Willkommen in der digitalen Realität. Willkommen in der Corona-Welt. Der Knopf für Off ist leider nicht in Sicht. Schauen wir also mal, wie es weitergeht, …


Bleiben Sie gesund!

 

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